Freiarbeit - Der Nasenkontakt
- Brigitte Lang
- 11. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Ist deine Nase bei mir?
Nasenkontakt ist nicht nur eine Begrüßung, sondern kann auch ein Signal für eine anschließende Aktivität sein.
In meiner Form der Freiarbeit "Tanz mit Pferden" nutze ich den Nasenkontakt als Aufforderung, mit mir etwas zu unternehmen (an meiner Seite). Und ich versuche, die Pferdenase immer wieder in meine Richtung zu bringen. Ist die Nase in meine Richtung, dann hat "meißt" auch das Pferd eine tendenz bei mir zu blieben. Warum nur "meißt"? Erkläre ich weiter unten.
Was bedeutet der Nasenkontakt wirklich?
Marc Lubetzki berichtet in seinem spannenden Blog-Artikel und Video, wie Pferde in ihrer natürlichen Kommunikation ihre Fellnasen unter einander nutzen.
Nasenkontakt - keine Garantie für gemeinsamKeit
Wie ich in der gemeinsamen Freiarbeit die Nase des Pferdes in meine Richtung bringe, erkläre ich in meinem Konzept Schritt 1-4 (Erklär-Videos).
Aber der Nasenkontakt ist keine Garantie für gemeinsame Aktivitäten. Wie durch Marc Lubetzki erklärt, haben die Pferde wenn überhaupt, nur einen kurzen Kontakt mit ihren Nasen. Was ich also mit dem Nasenkontakt wirklich wünsche, ist eine stetige Tendenz des Kopfes und damit des gesamten Pferdes in meine Richtung. Sei es vor dem Pferd (wenn ich Rückwärts laufe), und auch, wenn ich neben dem Pferd gehe.
Spoiler: Ehrlich gesagt komme ich mir, wenn ich die feine Kommunikation der Pferde untereinander im Marc Lubetzki's Video ansehe, dabei ziemlich plump und pushy vor.
Und jetzt kommt die Schwierigkeit
Wenn ich neben dem Pferd gehe, darf es gerne entspannt und gerade neben mir laufen.
Bevor ich weitere Anfragen stelle und mit ihm (arbeiten) tanzen möchte, biege ich seine Schulter nach aussen.
Mit guter Vorübung läuft das Pferd dabei nicht von mir weg, sondern seine Nase, Kopf, Hals, biegt sich in meine Richtung. Die Bewegungs-Tendenz des Pferdes ist also, trotz dem Schulter-Verschieben nach außen, zu deinem Körper hin. Spoiler: Fortgeschritten hebt das Pferd bei Schulter Berührung den Brustkorb, versammelt sich, und die Schulter kommt sogar näher.
Pferde die diese Tendenz (bitte trotz Schulterdruck, näher kommen) nicht kennen oder die Idee des gemeinsamen Tanzes in dem Moment nicht teilen, bringen vielleicht die Nase in Richtung Menschen, aber die Schulter driftet weiter weg. Bis hin zum davon rennen. Es quittiert die Aufforderung des Menschen, zur gemeinsamen Übung, mit Flucht.
Lerne mit mir persönlich: Wenn Du mit Deinem Pferd wirklich frei nebeneinander an "Versammlung arbeiten" möchtest, ohne dass es bei jeder Anforderung davon läuft, benötigst Du alle 8 Schritte.
Konzept in 8 Schritten:
Kopf senken, entspannen
Ein Pferd mit gesenktem Kopf ist oder wird entspannt. Und diese erste Aufgabe der Entspannung fängt bereits beim Halftern an.
Pferd rückwärts bewegen = stoppen
Hinterhand verschieben
Nasenkontakt + folgen
Folgen trotz Druck
Schulter verschieben
Position neben Pferd
Geschwindigkeit erhöhen
Alles ohne Seil
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